Das Privilegienbuch der Bregenzer Schifferzunft von 1794 enthält mehrere Privilegienbestätigungen, wobei die letzte von Kaiser Franz I. vom 15. Dezember 1794 im Wesentlichen die mit 20 Artikeln recht umfangreiche Schifffahrtsordnung von 1697 wiedergibt. Sie regelt die Arbeit der vier privilegierten großen Lastschiffe Lädinen in Bregenz und erwähnt daneben des Dörlers Schiff oder die so genannte Löfflerfahrt am Bäumle, das große Bregenzer Marktschiff und diverse kleine Schiffe. Die genannte Ordnung regelt u.a. die Schifferlöhne, insbesondere den Salzfuhrlohn, den Fuhrlohn für Rebstecken, Bretter und andere Holzwaren, enthält Bestimmungen zur Witwen- und Waisenvorsorge durch die Schifferzunft und legt fest, dass die privilegierten Bregenzer Schiffsleute das alleinige Recht der Abfuhr der Kirchweihlast, also der Einkäufe auf den Jahrmärkten, innehaben.
Objektgeschichte: Die Schifferzunft hatte - wie die anderen Zünfte - ein autonomes Satzungsrecht für die Regelung ihres Gewerbes. Am österreichischen Ufer bestanden solche Schifferzünfte in Bregenz, Hard und Höchst. Ihre Rechtssätze erforderten allerdings Privilegienbestätigungen, die jeweils bei Herrscherwechseln erneuert werden mussten. Die Bregenzer Schifffahrtsprivilegien wurden mit der Hofkanzleiverordnung vom 30.7.1836 aufgehoben, sie waren wie andernorts durch das anbrechende Dampfschifffahrtszeitalter obsolet geworden.
Museum: vorarlberg museum
Objekttyp: Text Dokument, Zeitung,…
Datum: 1794
Masse: Buchmaß: 35 x 28 cm, Durchmesser: Siegel 16 cm
Archivnummer: VM-49