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Puppe in Kleinwalsertaler Tracht

Puppe in Kleinwalsertaler Tracht


Die aus dem ausgehenden 19. Jh. stammende Puppe trägt die Tracht des Kleinen Walsertales. Ihre Juppa aus schwarz gefärbter Baumwolle ist in schmale Falten gelegt Plissée, deren Saum schmückt die Bsetze, ein üppiger Volant aus Tuch. Darunter trägt die Kleinwalsertalerin den grünen Unterrock aus Wolle oder festem Baumwollstoff, die Puppe aus grün-schwarz-kariertem Flanellstoff, der am Saum einen roten Flanellstreifen mit aufwärtsstehenden Zacken aufweist. Das bunte Mieder des Unterrocks der Kleinwalsertaler Tracht zeigt als Charakteristik gestickte Rosen, bei der Puppe jedoch besteht es aus buntem Brokat mit schwarzem Samtbändern. Es wird mit Silberknöpfen geschlossen, von der darunter getragenen weißen Leinenbluse bleiben nur mehr die Ärmel sichtbar. Der Fürsches, eine Schürze aus Seide oder Brokat, wird mit bestrickten Samtbändern festgehalten, hier ist sie aus grünem Taft mit feinen schwarzen Streifen mit einfachen Schürzenbändeln. Darüber trägt die Puppe die Ärmel, ein kurzes Jäckchen aus violettem Brokat oft aus Wolltuch, Samt oder Seide mit einer breiten Webborte an Ärmel und Ausschnitt. Die Puppe ist sehr detailreich gearbeitet, die gefütterten Ärmel, die Juppa mit Tasche und Taschentuch darin und die zweireihige Korallenkette mit einem Kreuzchen. Die ursprünglich verhandene Pelzkappe fehlt heute leider.

Objektgeschichte: Umso weniger verbreitet Trachten als Kleidungsstücke im ausgehenden 19. Jh. waren, umso präsenter wurden sie als Symbole bedrohter, aber idealisierter Lebenszusammenhänge. Aus diesem Grund sammelte auch der Vorarlberger Landesmuseumsverein seit seiner Gründung historische Trachten(teile. Trachtenpuppen dokumentieren im Kleinen diesen Wert der traditionellen Kleidung und konservieren das Aussehen.



Museum: vorarlberg museum
Objekttyp: Museumsobjekt dreidimensional
Datum: Ende 19. Jahrhundert
Masse: Höhe: 48 cm
Archivnummer: VM-46
Hersteller: unbekannt