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Spätgotisches Kaselkreuz

Spätgotisches Kaselkreuz


Von dieser Kasel, dem vom Priester bei der Messfeier getragenen Obergewand, ist nur mehr das gestickte Kreuz erhalten. Das aus der Mitte des 15. Jhs stammende Stück zeigt noch die formalen und technischen Elemente des Mittelalters. Die bildlichen Darstellungen wurden in dieser Zeit auf den Kaseln schon reduziert und auf das Kreuz auf dem Rücken beschränkt. Im Zentrum des Kaselkreuzes steht die Kreuzigung, darüber sind Gottvater, an den Enden der seitlichen Balken die Apostel Petrus und Paulus dargestellt. Unter dem Kreuz stehen Maria und Johannes, nach Art der mittelalterlichen Malerei durch symbolische Bedeutung aufgeladen. Die Vorlage geht wohl auf einen Maler zurück. Köpfe, Hände sowie der Leib Christi sind auch nicht gestickt, sondern gemalt. Alle Gewänder der dargestellten Personen zeigen durch die Abwandlung des Klosterstiches andere Muster. Der Hintergrund ist mit in Kreisform gelegten Goldfäden ausgefüllt. Mit den reliefartigen Stichen an den Heiligenscheinen und bei der Darstellung des Bodens findet man Anzeichen, die technisch gesehen das mittelalterliche Schema der Seiden- und Goldstickerei verlassen und auf eine künftige Reliefstickerei weisen. Stilistisch werden diese Übergangserscheinungen noch durch die gedrungenen Figuren unterstrichen, die sich von den langen gotischen Menschendarstellungen unterscheiden.



Museum: vorarlberg museum
Objekttyp: Museumsobjekt dreidimensional
Datum: 2. Hälfte 15. Jahrhundert
Masse: Höhe x Breite: 115 x 58 cm
Archivnummer: VM-36
Hersteller: unbekannt