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Hl. Martin

Hl. Martin


Die Relieftafel stammt mit dem im Landesmuseum gleichfalls vorhandenen Gegenstück angeblich von einem Flügelaltar aus der Johanniterkirche in Feldkirch. Eine Tafel ist von einem Horror vacui erfüllt. Vier großfigurige Gestalten bestimmen die Szene: Der Heilige Mauritius kniet nach links gewandt und blickt zu dem vor ihm stehenden Fahnenträger auf. Hinter ihm befinden sich ein Mann mit Szepter und ein Knecht in modischer Tracht, der zum todbringenden Schlag ausholt. Auf der Gegentafel ist der Heilige Martin auf einem Pferd sitzend dargestellt. Der zum Heiligen aufblickende Bettler hält den herabgleitenden Mantelumhang an seinen entblößten Oberkörper. Beachtenswert ist der stark ausgeprägte Parallelfaltenstil.In der deutschen Plastik der ausgehenden Spätgotik und der beginnenden Renaissance fand der Parallelfaltenstil in den Werken des Ottobeurer Meisters und des Meisters der Mindelheimer Sippe seine reinste Ausprägung. Eines der bedeutendsten Werke des Meisters von Ottobeuren, der Hochaltar der ehemaligen Benediktinerabteikirche in Ottobeuren, hatte 1937 zur Bezeichnung des anonymen Bildschnitzers mit dem Notnamen Meister von Ottobeuren geführt. Obwohl die Forschung schon in den 1960er- Jahren wahrscheinlich machen konnte, dass es sich dabei um den weitgehend in Memmingen ansässigen Hans Thoman handeln muss, wird der Notname aufgrund der Einprägsamkeit bis heute weiter verwendet.



Museum: vorarlberg museum
Objekttyp: Museumsobjekt dreidimensional
Datum: um 1510
Masse: Bildmaß: 155 x 109 cm; Gewicht: 16 kg
Archivnummer: VM-27
Hersteller: Meister von Ottobeuren