Der Schmelzgraben t lag zwischen Leiblach u und Ruggbach s, die die Schmelze mit Wasser versorgten. Zwei riesige Blasebälge wurden mit einem ca. 9 m hohen Wasserrad in Bewegung gesetzt. Eine Schiffslandestelle mit Hafendamm y und einer Segelhütte k ist auf dem Plan gut zu erkennen. Hier wurden die erze, das Flussmittel Kalkstein sowie Holz für Holzkohle angelandet. Dargestellt sind auch die von Bregenz nach Lindau führende Vicinalstraße, das Mauthaus 2 mit Stallungen 1, ein Weg nach Lochau 3, das Kohlmesserhaus i, ein Rebsteckenplatz r, und zwei mit Steinen besetzte Erzsturzplätze o, p nahe dem Holz- und Kohleplatz q und dem Rebgärtl n. Nach dem Ruggbach lagen zwei Erzlager x, ein Wirtshaus z, und am Schmelzbach das Schmelzhaus c gefolgt von der Kohlbarm d und dem Zimmerplatz g. Vis à vis des Erzlagers lagen auf der anderen Straßenseite Holzlager, Stallung und Waschhaus b, Amtswohnung a mit Garten h und ein weiterer Rebsteckenplatz r, gegenüber dem Zimmerplatz die Zimmerstube e und der Piont f.
Objektgeschichte: Das Eisenhüttenwerk am Bäumle in Lochau - einziger Staatsbetrieb in Vorarlberg - markiert den Beginn der Metallindustrie in Vorarlberg. Die Schmelze wird urkundlich erstmals 1699 genannt, über ihre Anfänge ist wenig bekannt. Aus Erzen aus Zizenhausen bei Stockach/D und Sermatingen heute Ludwigshafen/D, aber auch aus Bludenz, Dornbirn, Schaffhausen und Sargans produzierte sie Roheisen für Hammerwerke und ab 1800 verstärkt Halbfertigprodukte wie Platten, Wellbaumzapfen, Räder, Muttern, Hämmer, Kessel und Pfannen, Ambosse sowie Öfen. 1806/07 wurden in 40 Wochen Betriebszeit 180 Zentner Roheisen geschmolzen. Schließlich wurde der Betrieb an Chrysostomso Mayer verkauft und 1812 stillgelegt.
Museum: vorarlberg museum
Objekttyp: Einzelbild Gemälde, Zeichnung, Druckgrafik,...
Datum: März 1813
Masse: Bildmaß: 31 x 48 cm
Archivnummer: VM-24
Hersteller: J.M.K.