Römischer Weihestein mit Relief der Pferdegöttin Epona
Objektgeschichte: Römerzeitliche Steindenkmäler mit Inschriften bzw. bildlichen Darstellungen sind in Bregenz/Brigantium und Umgebung sehr selten. Aus diesem Grund erhält der Weihestein für Epona, auch wenn er mit bescheidenem technischen Können ausgeführt worden ist, einen ganz besonderen Stellenwert. Die ursprünglich gallorömische keltische Schutzgottheit der Pferde-Ställe und der Nutztiere Pferd, Maultier und Esel wurde wie auch andere Gottheiten von den Römern in ihre Götterwelt übernommen. Mangels eines römischen Äquivalents geschah dies ohne eine interpretatio romana und die Göttin wurde eine Dea unter anderen Dei. Verehrt wurde sie, wenn nicht überhaupt im privaten Bereich, in mehr oder weniger großen heiligen Bezirken. Eine genauere zeitliche Einordnung des Reliefs, auf dem die Figur der Göttin deutlich unbeholfener ausgeführt ist als ihr Reitpferd, scheint durch das Fehlen datierbarer Stilelemente derzeit nur schwer möglich. Es dürfte aber im 2. oder zu Beginn des 3. Jhs n. Chr. entstanden sein. Die Weihung an die Pferdegöttin Epona könnte ursprünglich im so genannten Tempelbezirk von Brigantium heute Ecke Ölrainstraße - Blumenstraße aufgestellt gewesen sein. Später, vielleicht schon vor dem Appenzellerkrieg in den Jahren 1403-1408 Erzählung von Ehreguta, der Stadtretterin hoch zu Ross, vielleicht aber auch erst kurz vor Erscheinen der Vorarlbergischen Chronik des Josef Brentano um 1793 erster gesicherter Hinweis, wurde das Relief oberhalb des unteren Tores der Altstadt von Bregenz eingemauert. 1890 konnte es nach einem langen Rechtsstreit um die Besitzverhältnisse vom Vorarlberger Landesmuseumsverein für seine Sammlungen angekauft werden. Über dem vielbegangenen Stadttor wurde eine anspruchsvolle Kopie angebracht.
Museum: vorarlberg museum
Objekttyp: Museumsobjekt dreidimensional
Datum: 2. Jahrhundert n. Chr.
Masse: 84 x 103 x 17 cm
Archivnummer: VM-2