Tonschüssel Terra Sigillata
Objektgeschichte: Wie Terra Sigillata gebrannte, gestempelte Erde oder TS sind auch die Bezeichnungen Bilderschüsseln oder gar Reliefschüsseln vom Typ Dragendorff 37 moderne Begriffe für ein feines rot glänzendes Geschirr bzw. dessen Untergruppen, das im römischen Imperium über ein halbes Jahrtausend lang in den verschiedensten, teilweise sehr großen Töpfereien Italiens und der Provinzen v.a. Gallien hergestellt worden ist. Die gute bis hervorragende Qualität beruht auf einem fein geschlämmten Ton, der in einer Kombination von Scheiben- und Matrizentechnik geformt und oxydierend bei 1000-1200 Grad gebrannt worden ist. Der Töpfer dekorierte seine Erzeugnisse mit Hilfe von Stempeln, Radstempelverzierungen, Reliefappliken, Barbotinetechnik sowie Ritzverzierung. Größere Gefäße haben meist eine reliefverzierte Außenfläche, die durch das Eindrehen von Gefäßrohlingen in Formschüsseln erzielt wurde. Das sind Tonschüsseln, in die die Dekoration mittels Punzen eingestempelt worden ist. Da sich der frische Ton bei Lufttrocknung nach einiger Zeit etwas zusammenzieht, konnten die Gefäße vorsichtig herausgelöst und nach Anbringung eines Standringes in eine Tonaufschlämmung getaucht und gebrannt werden. Die Reliefsigillata stellt nicht nur die prunkvollste, sondern auch die bedeutendste Gruppe innerhalb der Sigillata dar, da ihre einzelnen Verzierungsstile eingehend untersucht wurden und verschiedenen Töpfereien / Töpfern zugeordnet werden konnten. Deshalb ist eine genaue chronologische Einordnung der Gefäße möglich.
Museum: vorarlberg museum
Objekttyp: Museumsobjekt dreidimensional
Datum: 1. Jahrhundert n. Chr.
Masse: Höhe: 12 cm, Randdurchmesser: 24,5 cm
Archivnummer: VM-1