Gebrannter und verglaster Kieselkalk
Objektgeschichte: Die gelbweißen Gerölle waren Fremdkörper im Mauerwerk eines römerzeitlichen Hauses. Ihre oberflächliche Glaskruste verrät: Sie waren hohen Temperaturen ausgesetzt. Zur Herstellung von Mörtel hatten die Römer Kalkgerölle aus der Bregenzerach ungeachtet ihrer geologischen Herkunft und petrologischen Zusammensetzung gebrannt. Doch der Kieselkalk mit bis zu 60 % Quarz konnte nicht als Branntkalk genutzt werden. Der teilweise geschmolzene Quarz führte zur Verglasung des Gesteins und zu oberflächlichen Glaskrusten. Die irrtümlich gebrannten Gerölle wurden stattdessen als Baumaterial verwendet. In einer Mauer südöstlich der das Grabungsareal durchziehenden römischen Strasse wurden sie in größerer Anzahl gefunden.
Museum: inatura Dornbirn
Objekttyp: Museumsobjekt dreidimensional
Datum: ca. 1. Jahrhundert n. Chr., Helvetikum -> Helvetische Kieselkalk-Formation; Sekundär: Römerzeitlich
Archivnummer: id-2