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Bergkristall kurzprismatisch - sog. Marmaroscher Diamant

Bergkristall kurzprismatisch - sog. Marmaroscher Diamant


Orientierte Verwachsung von mehreren kurzprismatischen Quarz-Doppelendern; auf Unterlage montiert

Objektgeschichte: Quarzkristalle dürften in den Kalkgebieten Vorarlbergs eigentlich nicht vorkommen. Sie unterscheiden sich auch deutlich von den Bergkristallen alpiner Zerrklüfte: Ihre Primenflächen sind kurz, die Kristalle wirken gestaucht. Orientierte Verwachsungen und Fehler im Kristallbau sind häufig. In Vorarlberg wurden sie erstmals 1891 aus Gais sowie 1894 aus der Felsenau-Schlucht beschrieben. Aber die schönsten Exemplare stammen aus dem Bregenzerwald. Die Kristalle sind gegen Ende der alpidischen Gebirgsbildung entstanden. Die tektonischen Bewegungen öffneten Klüfte und Spalten vor allem in harten und spröden Kalk- und Sandsteinbänken. Aus dem Porenraum des Gesteins drangen kieselsäurereiche Formationswässer und organische Substanzen in die Spalten. Durch die plötzliche Druckabsenkung wurden die Kluftwässer mit Kieselsäure übersättigt. Ein rasches Kristallwachstum bei nur niedrigen Temperaturen war die Folge. Zahlreiche Kristalle zeigen Wachstums-Unregelmäßigkeiten und/oder orientierte Verwachsungen. Anmerkung: Die Liechtensteinische Post hat einem vergleichbaren Zepterquarz eine Briefmarke gewidmet.



Museum: inatura Dornbirn
Objekttyp: Museumsobjekt dreidimensional
Datum: alpidisch
Archivnummer: id-19