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Zunftbuch mit Siegel

Zunftbuch mit Siegel


Hardcoverbuch mit geprägtem und teilweise vergoldetem Ledereinband; beidseitig reich gestaltet: abstraktes und florales Dekor sowie nimbierter, bekrönter Doppeladler mit Schwert und Zepter; Vorsatzblatt: Golddruck auf violettem Grund; ursprünglich zwei rote Stoffbänder als Buchverschluss; kalligraphisch aufwendig ausgestaltet mit schwarzer Tinte; rotes Siegel der Innsbrucker Hauptlade der Zimmerleute; gedrechselte Holzsiegelkapsel an rot-weißen Kordeln; daran befestigt grünes Seidenband mit gewellten Rändern

Objektgeschichte: Um sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können, gründeten die Bauhandwerker des Bregenzerwaldes 1657 die Auer Zunft, der neben Maurern und Steinmetzen auch Zimmerleute angehörten. Diese straff geführte Organisation schloss sich 1706 als Viertellade der Innsbrucker Hauptlade, d.h. einem überregionalen Verband an. In die Innsbrucker Zimmerleutezunft gliederte sich auch die 1707 gegründete Egger Zunft ein. Der älteste erhaltene Zunftbrief ist im Egg Museum verwahrt und 1754 datiert. Darin wird in 19 Artikeln das Zunftleben und der berufliche Werdegang eines Handwerkers festgehalten. Nach dreijähriger Lehrzeit ging ein Geselle, ausgestattet mit seinem Zunftzeugnis, auf Wanderschaft, um Neues zu erlernen. Nach dieser Zeit, die für viele Burschen mit großen Entbehrungen verbunden war, konnte er in seiner Heimat um die Aufnahme als Meister ansuchen. Erst die Gewerbeordnung aus dem Jahr 1859 führte zur Umwandlung der Zunft in einen Gewerbeverein.



Museum: EGG Museum
Objekttyp: Text Buch
Datum: 1754
Masse: Zunftbuch: 34,4 x 31,6 x 1,3 cm; Siegelkapsel: Durchmesser: 10,2 cm; Höhe: 2,8 cm; Siegel: Durchmesser: 5,2 cm
Archivnummer: EM-280-3