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Schappele

Schappele


Flitterkrone; Reif: Kartonring mit braunem Samt überzogen und mit Holzspan verstärkt; Golddekor in Sprengtechnik IHS und Paillettenzierat flankiert von handgewebten Goldbordüren Kette: Leinen, Schuss: Goldfaden; schwarze Samtbindebänder; Krone: 13 Säulen: kelchartig aufgebogene Drahtstifte mit Goldgespinst auf Kartonstreifen; Felder mit reicher Bouillonarbeit, Pailletten, blauen, hellblauen und grünen Perlchen, roten Seidenschleifchen sowie farbigem Prägedekor versehen; zwischen Reif und Krone rotes Seidenband

Objektgeschichte: Das Schappale ist der Festschmuck unverheirateter Mädchen. Es wird zum letzten Mal zur eigenen Hochzeit aufgesetzt. Im 18. Jahrhundert trugen die jungen Wälderinnen noch vielfach die Stuche. Diese Form der Kopfbedeckung konnte sich in der Hochzeitstracht mancherorts noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts halten. Darauf zu sehen war ein kleines Flitterkränzchen, das sogenannte Stuchenschappele. Die Flitterkrone, wie wir sie heute kennen, hat sich erst im 19. Jahrhundert entwickelt. Typisch für die erste Jahrhunderthälfte ist ein mit braunem Samt überzogener Reif mit Jesusmonogramm, das in Sprengtechnik ausgeführt wurde. Diese alten Formen zeigen in der Krone durchwegs farbiges Perlchendekor und oft rote Schleifchen. In der zweiten Jahrhunderthälfte setzte sich der schwarze Samtreif mit Marienmonogramm durch, dessen Ausarbeitung meist in Anlegetechnik erfolgte. Die volkstümliche Farbigkeit ging verloren.



Museum: EGG Museum
Objekttyp: Museumsobjekt dreidimensional
Masse: Reifdurchmesser: 12 cm; Kronendurchmesser: 21,5 cm; Höhe: 10,5 cm
Archivnummer: EM-248